Über den Kunden
Der Kunde ist ein Spezialversicherer, der seit über drei Jahrzehnten auf dem Lloyd’s-Markt in London – dem größten und ältesten Versicherungsmarkt der Welt – tätig ist. Im Laufe der Jahre hat er sich zu einem globalen Versicherer mit Niederlassungen in Europa, Asien und ganz Nordamerika entwickelt.
Was war das Ziel des Projekts?
Das Hauptziel des Projekts bestand darin, die Effizienz der Schadenbearbeitung durch eine stärkere Automatisierung und Rationalisierung mehrerer zentraler Prozesse zu verbessern.
Der Kunde beabsichtigte, sein altes ClaimCenter v5-System aufgrund von Wartungskosten und begrenzter Flexibilität bei Änderungen und Performance-Problemen zu erneuern. Aufgrund des hohen Individualisierungsgrades des Systems erwies sich das technische Upgrade als nicht effizient. Daher entschied man sich, ein neues ClaimCenter v9 zu implementieren, dass die Kernfunktionalitäten OOTB nutzt und diese sowohl durch Konfiguration als auch mit notwendigen Zusatzentwicklungen ergänzt. Die Absicht bestand aber darin, so nah wie möglich am OOTB zu bleiben, um den Entwicklungsaufwand und die damit verbundenen Risiken zu minimieren und auch in Zukunft reibungslose technische Upgrades auf die neuesten Versionen zu ermöglichen.
Der Projektumfang sah mehrere Optimierungen vor, z.B. in den Bereichen Produkt- und Multiwährungskonfiguration, Schadenmeldung, Zahlungen, Dokumentenmanagement, Berichtswesen, Aktivitäten und Workflow. Ein äußerst bedeutendes Projektergebnis ergab sich aus der Zwei-Wege-Integration mit dem zentralen Lloyd’s-Markt-Repository für Schadensfälle und Dokumente – ECF Writeback.
Welche Lösung wurde umgesetzt?
Das Projektteam wurde in drei Bereiche aufgeteilt – Konfiguration, Integration und Migration.
Das Ergebnis der Arbeit des Konfigurationsteams war (unter anderem): LOB-Definition und Konfiguration von Produkten, automatisierte Dokumenten- und E-Mail-Generierung, verbesserte Berechtigungsprüfung, Straight-Through-Payment-Verarbeitung, neu gestaltetes Kontaktmanagement und Multiwährungsprozesse.
Das Migrations-Team führte innerhalb von 24 Stunden eine erfolgreiche Migration eines Großteils der offenen und alten Schadensfälle und mehrerer hundert Anbieter durch. Zusätzlich wurden umfangreiche Analysen, Datenbereinigungen und Datenmodelländerungen in den Umfang aufgenommen.
Bemerkenswerte Integrationen betrafen Systeme in den Bereichen Vertrag, Finanzen, Dokumente, BI und Wechselkurse. Darüber hinaus war Sollers voll verantwortlich für Analyse, Entwicklung und Test der ECF Writeback-Integration mit Xchanging. Dazu gehörte auch eine Echtzeit-Kommunikation mit dem IMR für einen automatisierten Download von Dokumenten. Außerdem wurde ein fortschrittlicher Fluss von SCM-Daten zwischen dem Altsystem und ClaimCenter eingerichtet, der ein EDI-ACORD-XML-Mapping vorsah.
Sollers Consulting spielte im Projekt eine aktive Rolle im Backlogmanagement, wobei ein 1-in-1-out-Ansatz zur Kontrolle des Umfangs angewendet wurde. Wir nutzten während der gesamten Durchführung des Projekts den MVP-Ansatz, um den Geschäftswert für den Kunden zu maximieren, und gaben Ratschläge zu möglichen Implementierungsoptionen. Das Projekt wurde nach der Scrum-Methodik durchgeführt, wobei die Kundenmitarbeiter in Scrum-Teams eingebunden wurden – es war das erste vollständig agile Projekt in der Organisation des Kunden und wurde anschließend als beispielhafte agile Umsetzung vorgestellt.
Weitere Fallstudien